Philosophie

Mittlerweile ist die Waldspielgruppe Glitzertau eine gewachsene Grösse im Hürstholz-Wald und den umliegenden Quartieren. Seit 2001 begleiten wir Kinder in der Natur.

Die Leitgedanken Alfred Adlers (1870-1937), welche von der Individualpsychologie ausgeht, prägen unsere pädagogische Haltung. Sie basieren auf Ermutigung, Gleichheit, Vertrauen, gegenseitiger Respekt, die Förderung der Demokratie und das Zugehörigkeitsgefühl. So gehen wir alle vom gleichen aus und möchten den Kindern auch einen Zugang zur Natur ermöglichen. Wir bilden uns stetig in verschiedenen Fachgebieten weiter, um die Qualität unserer Waldspielgruppe zu gewährleisten.

Unser Ziel: Eure Kinder in der Natur durch die Jahreszeiten führen, damit sie darin wachsen können und in diesem Rhythmus Heimat finden.

Ermutigung

Hilf mir, es selbst zu tun.

Der Wald gleicht einem Buffet, jedes Kind nimmt, was es braucht und lernt daraus. Wir möchten eine Atmosphäre schaffen, in der sich das Kind geborgen und sicher fühlt, damit es aus diesem Vertrauen heraus eigene Erfahrungen machen und Grenzen finden kann.

Die Natur hilft uns dabei. So begrüssen wir jeden Morgen auf dem Weg zum Waldplatz den uralten Eichenbaum. Er steht schon so lange da, hat tiefe Wurzeln und wächst weit in den Himmel hinauf. Bei ihm können wir uns anlehnen, zur Ruhe kommen, einfach sein.

Es ist uns wichtig, jedes Kind anzunehmen wie es ist, es bei Naturerfahrungen oder Konflikten mit anderen Kindern zu ermutigen und darauf zu vertrauen, dass das Kind seinen eigenen Weg finden wird.

Sinnesentwicklung

Die Jahreszeiten bestimmen das Grobthema unserer Waldzeit. Wir arbeiten in und nach den Zyklen der Natur. Was passiert im Sommer, was im Winter? Kälte und Wärme auf der Haut spüren; die Ruhe des Waldes wahrnehmen; den Geräuschen der Tiere lauschen; an einer Holunderblüte riechen. Alle Sinne (Sehen, Fühlen, Hören, Riechen…) werden in der Natur in einer vielfältigen und immer wieder wechselnden Art angesprochen.

Naturerlebnisse sind unmittelbar. Die Kinder erleben den direkten Kontakt mit Erde, Steinen, Pflanzen, Tieren. Durch spielerische, gestalterische und märchenhafte Art soll die Natur mit allen Sinnen erlebbar werden.

Mit Liedern, Versen, Werkangeboten und Spielen vertiefen wir aktuelle jahreszeitliche Themen. Das eigene Erfahren aller Sinne geben dem Kind ein Selbstwertgefühl und Stabilität.

Auch das Kochen ist eine spannende Sache. Welches Holz brennt am besten? Das Feuer entzünden, das Rüsten der Esswaren, herausfinden was wächst gerade jetzt. Und dann natürlich das Kosten des selbstzubereiteten Bärlauchkartoffelstocks!

Die Kinder bauen eine positive Beziehung zur Natur auf und der Wald wird zum Erlebnisort, wo es immer wieder Neues zu entdecken gibt. Auf einen strukturierten und immer «gleichbleibenden» Ablauf legen wir viel Wert. Dies gibt den Kindern Vertrauen und Sicherheit. Auch verschiedene Rituale und Feste sind ein fester Bestandteil unserer Waldzeit.

Freispiel

Das freie Spiel ist ein grosser Bestandteil unserer Waldzeit und uns sehr wichtig. Die Entwicklung von Kreativität, Fantasie und Sozialkompetenz wird durch das freie Spiel und den Umgang mit unstrukturiertem Spielmaterial gefördert.

Unsere Waldwerkzeugkiste mit Seilen, Sägen, Schaufeln und Hammern haben wir das ganze Jahr über mit im Wald dabei. Weitere Werkzeuge und Spielplätze kreieren die Kinder selbst immer wieder neu. Freiraum und eigene Grenzen spüren und finden, ist für viele Kinder eine wichtige neue Erfahrung und stärkt das Selbstvertrauen.

Auch für die Entwicklung von Sozialkompetenz bietet das freie Spiel in der Natur besonders gute Voraussetzungen.

Unsere Erfahrung ist, dass die Kinder durch das Spiel in der freien Natur und deren Einwirkung einen starken Zusammenhalt entwickeln und einander helfen.